Wie schätzen Bürger/innen die Coronapandemie und ihre Folgen ein?

Die Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Erhebung zu dieser Frage stehen im Mittelpunkt der fünften Ausgabe des TAB-Sensors.
Cover TAB-Sensor Nr. 5: Wie schätzen Bürger/innen die Coronapandemie und ihre Folgen ein? Ergebnisse einer Repräsentativbefragung
TAB-Sensor Nr. 5: Wie schätzen Bürger/innen die Coronapandemie und ihre Folgen ein?
TAB-Sensor Nr. 5, S. 5, Wortwolken zu Gewinnern und Verlierern der Coronapandemie
TAB-Sensor Nr. 5: Das Spektrum der gesellschaftlichen Gewinner bzw. der Verlierer der Coronapandemie ist vielfältig.

Die Coronapandemie fordert die Gesellschaft heraus. Es sind nicht nur die staatlichen Maßnahmen zum Schutz vulnerabler Personengruppen und zur Gewährleistung der gesundheitlichen Versorgung. Es sind ebenso die Belastungen jeder/s Einzelnen zur Vermeidung der gesundheitlichen Gefahren einer Covid-19-Erkrankung und zum Schutz von Dritten.

Die bundesweite Befragung zur Coronapandemie und zu ihren Folgen rückt sowohl die persönlichen Belastungen und Bewältigungsstrategien als auch das Vertrauen in den gesellschaftlichen Umgang mit der Coronapandemie einschließlich der staatlichen Bewertungs- und Entscheidungszwänge in den Mittelpunkt.

Die Ergebnisse der repräsentativen Onlinebefragung zeigen, dass die deutliche Mehrheit der Befragten die Coronapandemie nach eigener Einschätzung (eher) gut bewältigt hat. Dass viele Menschen nach eigener Auffassung (eher) gut durch die Coronapandemie gekommen sind, ist zunächst darauf zurückzuführen, dass sie ihren individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen vertrauen und diese offensichtlich auch belasten können.

Wird gezielt nach Beispielen für persönliche Belastungen gefragt, zeigt sich, dass Einschränkungen sozialer Kontakte die Krisenerfahrungen prägen.

Die Befragten vertrauen vor allem Familien- und Haushaltsmitgliedern. Die meisten Menschen fühlen sich jedoch sicher, dass auch Einrichtungen des täglichen Bedarfs das Richtige tun, um sie in der Coronapandemie zu schützen. Hohes Vertrauen wird des Weiteren den Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie vielen politischen Institutionen zuteil.

Dass die Folgen der Coronapandemie gut bewältigt wurden, basiert wohl auch auf der durch gemeinsame Wertvorstellungen verbundenen Gesellschaft.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen ein Gesamtbild, das überwiegend von Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in Dritte, von Anpassungsfähigkeit sowie von Bewältigungsstrategien in Krisenzeiten gezeichnet ist. Trotzdem wird deutlich, dass gesellschaftliche Gruppen wie Kinder, Familien und Ältere, gewisse Wirtschaftsbereiche, aber auch die Allgemeinheit insgesamt als Verlierer der Coronapandemie eingestuft werden.

Die bundesweite Repräsentativbefragung ist eine Ergänzung zum laufenden TAB-Projekt "Krisenradar – Resilienz von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft durch Krisenvorhersage stärken". Die Befragungsteilnehmer/innen erhielten zusätzlich die Möglichkeit, mittels Audiokommentaren von ihren persönlichen Erfahrungen zu berichten. Der TAB-Sensor steht online zur Verfügung.

Die Reihe TAB-Sensor dient der sachgerechten, schnellen und visuell einprägsamen Information der Bundestagsabgeordneten, aber auch der breiten Öffentlichkeit über gesellschaftliche Wahrnehmungen, Bewertungen und Sichtweisen zu Fragen des wissenschaftlich-technischen Wandels.

15. Juni 2022

TAB-Sensor Nr. 5: Stimmen aus der Bevölkerung: Die Teilnehmer/innen der Bevölkerungsbefragung wurden gebeten, über ihre Erfahrungen mündlich mittels Audiokommentaren zu berichten. Beispiele stehen im Internet zur Verfügung.
Stimmen aus der Bevölkerung: Ausgewählte Audiokommentare aus der Bevölkerungsbefragung stehen auf stakeholderpanel.de zur Verfügung.